Filzen im Unterricht
Kinder lernen alte Filz-Techniken verstehen
Bärbel Behringer hat in Kirgisien die Jurten der Nomaden kennengelernt. Seit Jahrhunderten werden deren Wände aus 2–3 cm dickem, gut isolierenden Wollfilz gefertigt. Noch heute gibt es viele Jurten auf dem Land.
Selbst Bewohner komfortabler Holzhäuser ziehen im Winter in die leichter heizbaren Jurten im Garten! Das Filzen der schweren zwei Meter breiten Wollbahnen verrichten wie ehemals Kamele und Pferde.
Wer hätte gedacht, dass ein Filzunterricht so interessante Einblicke in andere Kulturen mit ihren altbewährten Techniken vermitteln kann. Für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis.
Die Kinder waren von der Idee begeistert, ihren mit bunter Alpenwolle gestalteten Wandteppich nach „Kirgisen-Art“ zu filzen. Das Pferd wurde eingespannt und los ging es auf eine acht Kilometer lange „Prozession“ über die Feldwege bei Holzgerlingen. Auf dem Foto links hinter dem Pferd und der Teppichrolle gehen die „Techniker“ Klaus Behringer und sein Sohn. Ein alter Telegrafenmast dient als Roll-Kern.
Das fertige Werk „Seerosenteich“ hängt nun in der Kinderecke der Stadtbücherei Böblingen.
Mit zwei Leinen lenken sie die Filzrolle oder halten sie bergab, damit sie dem Pferd nicht zwischen die Beine gerät. Unterwegs wurde dann mehrfach gestoppt, um die Teppichrolle zu drehen, zu wenden und neu aufzurollen bis der Wandteppich gleichmäßig fest gefilzt war.